Ziegen

Agrilight B.V. verfügt über umfangreiches Wissens über Lichttechnik und die gezielte Anwendung von Stallbeleuchtung bei unterschiedlichen Tierarten. Beleuchtungsstärke, Lichtverteilung, Tageslänge und Lichtfarbe haben einen Einfluss auf das Tierwohlergehen und damit auf das Verhalten der Tiere. Ein richtiges Gleichgewicht zwischen diesen vier Faktoren hat einen positiven Einfluss auf die Tiere. Richtige und einheitliche Stallbeleuchtung trägt unter anderem zu einer besseren Gesundheit und Produktivität bei.

Wichtig für Sie zu wissen ist, dass unseren Empfehlungen über Stallbeleuchtung die folgenden Ausgangspunkte zugrunde liegen:
• wissenschaftliche Belege
• Tierwohlbefinden
• Nachhaltigkeit
• Erfahrungen aus der Praxis

Stallbeleuchtung, und dabei vor allem das Lichtprogramm bzw. die Tageslänge, hat einen großen Einfluss auf die Milchleistung und Fruchtbarkeit von Ziegen. Bei Dunkelheit wird mehr Melatonin im Gehirn gebildet, und dieses „Schlafhormon“ spielt eine wichtige Rolle bei der Bildung der Wachstumshormone und der Hemmung des Hormons Insulin.
An Tagen, an denen es länger hell ist (Frühling, Sommer), nämlich 16 Stunden lang, nimmt die Wachstumshormonbildung zu und die Ziege gibt mehr Milch. Wenn die Tage kürzer werden (Herbst, mit ungefähr 8 Stunden Licht pro Tag), sinkt die Milchleistung. Fettbildung und Paarungsbereitschaft (Bockigkeit) nehmen hingegen zu.

Längere Milchgabe
Ein Lichtprogramm mit 16 Stunden Licht mit einer Stärke von mindestens 200 Lux, gefolgt von einer 8-stündigen Dunkelphase, kann die Laktationsperiode von Milchziegen verlängern. Die Simulation langer Tage im Stall ist ein wichtiger Faktor, um das sogenannte „Durchmelken“ einige Jahre fortsetzen zu können, ohne neue Trächtigkeit zwischendurch. Damit erreichen Sie u. a. eine geringere Verlustrate bei den Tieren (Probleme beim Ablammen, unerwünschte Böcke). Das sogenannte „Weitermelken“ während der Trächtigkeit erreicht man mit einem unveränderten Lichtprogramm von 16 Stunden Licht, gefolgt von 8 Stunden Dunkelheit. Einige Vorteile dieser Taktiken im Vergleich zu einem jährlichen Trockenstand sind:
• das ganze Jahr über eine persistente Milchleistung
• geringere Azetonämiegefahr
• weniger fruchtbare Tiere bleiben produktiv

Für den Trockenstand müssen Sie das Licht im Stall rechtzeitig auf 8 Stunden pro Tag reduzieren. Um eine Laktationsspitze zu stimulieren, müssen Sie neben dem Futter auch die Beleuchtung von kurzen zu langen Tagen steuern.
[Achtung: Durchmelken und Weitermelken sind vor allem in den Niederlanden bekannte Begriffe, im Ausland sind sie weniger üblich!]

Fruchtbarkeit und Brunst
Von Natur aus sind Ziegen im Herbst fruchtbar und paarungsbereit: „bockig“. Ihr Zyklus und ihre Brunst werden vor allem durch Tageslängenunterschiede, aber auch durch Temperatur, die Anwesenheit eines Bocks und Unruhe beeinflusst. Sie können bewirken, dass der Zyklus bei einem Teil der Ziegen außerhalb der normalen Saison oder früher einsetzt, indem Sie zuerst eine gewisse Zeit lang 16 Stunden Licht mit 200 Lux haben und danach die Tageslänge künstlich auf 8 Stunden Licht pro Tag verkürzen. Dieses Lichtprogramm bei sowohl Ziege als auch Bock stimuliert eine gleichzeitige, sichtbarere und längere Brunst und führt außerdem zu einer besseren Qualität und höheren Quantität des Spermas. Ein gut durchdachtes Lichtprogramm unterstützt auch Hormonbehandlungen und künstliche Befruchtung, was einen größeren Prozentsatz erfolgreicher Trächtigkeiten zur Folge hat. Ablammungen außerhalb der Saison führen zum Beispiel zur Produktion von (fetter) Wintermilch und ermöglichen eine bessere Arbeitsplanung (das ganze Jahr über). Mit der richtigen Beleuchtungsstärke im Stall können Sie mögliche Gesundheitsprobleme bei den Tieren früher feststellen.

Untersuchungen haben ergeben, dass es im Stall mindestens 4 Stunden pro Tag dunkel sein muss (bis ungefähr 3 Lux), um die positiven Effekte des Lichtprogramms bei den Ziegen erreichen zu können. Während des nächtlichen Kontrollrundgangs bietet Rotlicht genug Sicht, während die Nachtruhe der Tiere nicht gestört wird.

Zusammengefasst kann gesagt werden, dass ein gut durchdachtes Lichtprogramm positive Auswirkungen auf das Folgende hat:
• Management der Herde, Produktion und Reproduktion
• erfolgreiches Decken und Trächtigkeit, auch außerhalb der Saison
• Ablammungen das ganze Jahr über
• geringere Verlustrate
• persistente Milchleistung das ganze Jahr über oder:
• Laktationsspitze und Wintermilch
• Planung und Aufteilung der Arbeit
• Tiergesundheit und Wohlergehen
• Arbeitsbedingungen

Eine ungeeignete Beleuchtungsstärke oder ein ungeeignetes Lichtprogramm können Folgen für Gesundheit, Leistung oder Wohlergehen Ihrer Tiere haben. Lassen Sie sich daher immer beraten, bevor Sie Stallbeleuchtung anschaffen. In einem kostenlosen und unverbindlichen Lichtplan können wir Ihnen alle Vorteile einer richtigen und gut durchdachten Beleuchtung aufzeigen.